Zwar stehen in der Stadt Luzern die Themen Klimaschutz, Aufwertung öffentlicher Plätze, Hitzevorsorge sowie Klimaanpassungsstrategie seit längerer Zeit auf der politischen Agenda. Das Problem der Bodenversiegelung ist längst erkannt, und bei der Bepflanzung im öffentlichen Raum geht die Stadt neue Wege, etwa bei beim Museumsplatz in der Altstadt oder der innovativen Grünflächen an der Bruchstrasse, welche in Zusammenarbeit mit Studierenden der ZHAW entwickelt wurden.1
Leider geschieht dies alles jedoch viel zu langsam und nur in kleinen Schritten oder nachträglich. Obwohl die Klimaerwärmung schon lange bekannt und Hitzesommer kein neues Phänomen sind, wird in der Stadt Luzern nach wie vor viel zu viel wertvoller Boden mit Asphalt versiegelt. Die Vorzone der Allmend und die aktuelle Neugestaltung vom Bleichergärtli zeigen dies deutlich auf:
Im letzten Herbst hat das BAFU2 darauf hingewiesen, dass versiegelte Flächen eine der Hauptursachen für den städtischen Hitzeinseleffekt sind. Mit bestimmten Baumaterialien wie Rasengittersteinen oder bestimmten Strassenbelägen wie Schotter und Kies kann die Durchlässigkeit der Böden teilweise wiederhergestellt werden. Die Verdunstung der Bodenfeuchtigkeit wirkt wiederum kühlend. Auch mit hellen Strassenbelägen lässt sich das Aufheizen der Städte begrenzen, dabei ist allerdings darauf zu achten, dass diese bei Sonneneinstrahlung nicht blenden.
Mit dem von Dächern, Strassen und Wegen abfliessenden Regenwasser lässt sich der zusätzliche Bewässerungsbedarf für Bäume und Grünflächen zumindest teilweise decken. Es kann in unterirdischen Behältern gespeichert werden. Damit wird gleichzeitig das Risiko von Überschwemmungen nach Starkniederschlägen vermindert, das in Städten aufgrund der Bodenversiegelung gross ist.
Wir fordern den Stadtrat auf, die Bodenversiegelung per sofort zu stoppen. Bei zukünftigen Umgestaltungen, Renovationen oder Neubauten auf städtischem Boden ist wenn immer möglich auf eine Bodenversiegelung zu verzichten, und stattdessen auf Erde, Gras, Kies, Schotter, Mergel, Rasengittersteine oder andere, wasserdurchlässige und möglichst hitzeabsorbierende Flächen zu achten. Dort wo die Nutzung einen entsprechenden Belag fordert, ist die Bodenversieglung auf die minimal nötige Fläche zu begrenzen.
Der Stopp der Bodenversiegelung ist auch bei der Gestaltung vom Strassenräumen und Parkplätzen zu beachten, zumal es gerade dort noch ein grosses Potential gibt.
Marco Müller, namens der G/JG-Fraktion