AUCH DIE FLUHMÜHLEBRÜCKE MUSS WEG
Die Grünen der Stadt und Kanton Luzern nehmen befriedigt zur Kenntnis, dass der Regierungsrat fast gänzlich auf die Verkehrsachse Spange Nord verzichtet. Dieses überdimensionierte Projekt hätte massiven Mehrverkehr in die Stadt gespült und die Lebensqualität im Wohnquartier Maihof nachhaltig beschädigt. Nicht akzeptabel ist für die Grünen der geplante Bau der Fluhmühlebrücke.
Das mehrmonatige Variantenstudium und der Wechsel an der Spitze des zuständigen Departements hatten offenbar eine reinigende Wirkung. Aus einer Vielzahl an geprüften Varianten (43) ist schliesslich keine übrig geblieben. Offenbar ist auch in der Luzerner Regierung die Einsicht gereift, dass der Bau einer mehrspurigen Strasse durch ein Wohnquartier keine gute Lösung ist. Für die Bevölkerung des Maihofquartiers ist dies eine sehr erfreuliche Nachricht.
Nicht freuen kann sich hingegen das Fluhmühlequartier. Mit der alleinigen Realisierung der Fluhmühlebrücke kommt die Bernstrasse nebst dem Halbanschluss Kasernenplatz zu einem weiteren Autobahnanschluss. Damit würde die Lebensqualität des schon heute unterprivilegierten Quartiers stark verschlechtert. Die Ästhetik im stadtnahmen Reuss-Erholungsraum wird geopfert. Der vergleichsweise geringe verkehrstechnische Nutzen vermag diese schwerwiegenden Eingriffe nicht zu rechtfertigen.
Das nun vorgestellte Projekt bringt eine Erhöhung der Strassenkapazität, aber keine Massnahmen für den öffentlichen Verkehr sowie den Fuss- und Veloverkehr, wie dies ursprünglich vorgesehen war. Somit ist eine Zunahme des motorisieren Verkehrs in Richtung Stadt Luzern sehr wahrscheinlich.
Ohne flankierende Massnahmen ist zu befürchten, dass viele Autofahrer via Friedentalstrasse den Weg in die Stadt und Richtung Ebikon suchen werden. Das muss unbedingt verhindert werden. Der zu erwartende Schleichverkehr darf dereinst nicht als Vorwand dafür dienen, dass die Spange Nord nachträglich doch noch realisiert wird.