«Wie bringen Sie die Absicht, den öV zu fördern, mit einem gleichzeitigen Kapazitätsausbau des motorisierten Individualverkehrs zusammen? Wie ist der Bypass mit der Klimapolitik vereinbar?» Diese und weitere kritischen Fragen wurden bisher von den verantwortlichen Behörden beim zuständigen Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation unbefriedigend beantwortet. «Fragen, welche die Inkonsistenzen des Bypass aufzeigen und auf welche die betroffene Stadtbevölkerung offene und ehrliche Antworten verdient», erklärt Christa Wenger, Co-Präsidentin GRÜNE Stadt Luzern. Die Ortspartei richtet deshalb einen offenen Brief an die verantwortliche Bundesrätin Simonetta Sommaruga.

Wie ist der Bypass mit der Klimapolitik vereinbar?
Christa Wenger, Grossstadträtin, Co-Präsidentin GRÜNE Stadt Luzern

Mit dem Bau des Gesamtverkehrssystems Bypass will der Bund die Autobahn in der Agglomeration Luzern massiv ausbauen. «Vor dem Hintergrund der riesigen Herausforderungen des Klimawandels und den Verkehrsperspektiven 2050 stellt sich uns die Frage, ob der Bau des Bypass noch zeitgemäss ist», sagt Co-Präsident Elias Steiner.

Die GRÜNEN Stadt Luzern werden sich in den nächsten Monaten verstärkt in der wachsenden Bewegung gegen den Bypass engagieren. Auch mit dem Hintergrund, dass mit der Realisierung des Autobahnausbaus der Durchgangsbahnhof gefährdet würde. Das Bundesamt für Verkehr verlangt vom Kanton Luzern einen höheren Anteil des öffentlichen Verkehrs am Modal-Split, damit der Durchgangsbahnhof ein positives Kosten-Nutzen-Verhältnis erzielt und einen positiven Finanzierungsentscheid erreicht. Der Bypass läuft diesem Ziel jedoch krass entgegen. Der Bypass erhöht die Strassenkapazitäten markant und macht das Autofahren in der Agglomeration Luzern massiv attraktiver. «Der Bypass ist Gift für das Verlagerungsziel», bilanziert Christa Wenger. Die GRÜNEN sind gespannt auf die Reaktion von Frau Sommaruga.