Die Grünen begrüssen die Absichten von Stadt und Kanton bezüglich Erneuerung des Luzerner Theaters. Zuerst jedoch muss eine breite inhaltliche Diskussion Klarheit schaffen, welchen Ansprüchen das Theater genügen und welche Aufgaben es erfüllen soll. Ebenfalls verbessert werden muss die prekäre Lohnsituation des künstlerischen und technischen Personals.
Dass die Investitionen für das neue Theater von der Stadt übernommen werden, während der Kanton beim Verkehrshaus die Federführung übernimmt, ist für die Grünen eine sinnvolle Trennung der Aufgaben.
Aus Sicht der Grünen ist ein Neubau einer Sanierung/Erweiterung eher vorzuziehen. Beim derzeitigen Gebäude gibt es kaum noch originale Bausubstanz, und angesichts der räumlichen, baulichen und technischen Anforderungen eines zeitgemässen Theaterbetriebs scheint es uns angebracht, die künftige Spielstätte von Grund auf neu denken, planen und bauen zu können.
In jedem Fall aber erwarten wir, dass das städtebauliche Ensemble an der Reuss berücksichtigt wird und das neue Theater sich stimmig einfügt.
Zuerst aber muss unseres Erachtens eine breite inhaltliche Diskussion Klarheit schaffen, welchen Ansprüchen das Theater genügen soll. Denn ein Neubau oder die Renovation des bestehenden Theaters mit einem Annexbau kann nicht von inhaltlichen Fragen getrennt werden.
Welche kulturellen und gesellschaftlichen Aufgaben muss das Theater erfüllen und wer soll diese Leistungen erbringen? Ist die beinahe undurchlässige Trennung zwischen einem letztendlich staatlichen, von einer Intendanz geführten Theater einerseits und einer freien professionellen Szene andererseits, welche für jede Produktion von neuem die Mittel suchen muss, noch zeitgemäss? Wäre eine engere Zusammenarbeit oder ein Austausch mit anderen Theaterhäusern denkbar? Und sollte es nicht eine Selbstverständlichkeit sein, dass an unserem Theater angemessene, faire Löhne gezahlt werden und auf Direktionsebene Lohntransparenz gilt? 
Ohne Klärung dieser Fragen kann ein neues Theater nicht wirklich neu sein. Erst danach können mit einem Betriebskonzept die Anforderungen für eine neue architektonische Hülle formuliert werden. 
Urban Frye, Kantonsrat, urba.frye@gruene-luzern.ch und Christov Rolla, Gross-Stadtrat, christov.rolla@gruene-luzern.ch