Heute Morgen haben das Bildungs- und Kulturdepartement sowie das Finanzdepartement des Kantons Luzern den Entscheid des Regierungsrates kundgegeben, dass die seit längerem verkündete Zusammenlegung des Naturmuseums mit dem Historischen Museum nun definitiv im Zeughaus Musegg zu verwirklichen. Der heutige Standort dieser beiden Museen soll durch das Kantonsgericht besetzt werden. Die GRÜNEN und Jungen Grünen Kanton Luzern beobachten diesen Entscheid kritisch.
Schlechtere Erreichbarkeit
Der Standort Zeughaus Musegg für das geplante Museum für Natur, Geschichte und Gesellschaft bringt einige Probleme mit sich. Zum einen ist die Erreichbarkeit gegenüber der aktuellen Lage der Museen erheblich ungünstiger. Die Anbindung an den öffentlichen Verkehr ist suboptimal. Gerade wenn man bedenkt, dass ein Museum auf Personenverkehr angewiesen ist, hat ein guter Standort hohe Priorität. Für Menschen mit einer Behinderung, sowie Senior*innen oder Familien mit Kleinkindern stellt die steile Strasse zwischen Mühleplatz und dem Zeughaus Musegg ein Hindernis dar. «Ein neues Museum muss für alle Menschen barrierefrei erreichbar und zugänglich sein. Dieses Bekenntnis zur Barrierefreiheit Seitens Kanton lässt momentan noch zu wünschen übrig.», so Jonas Heeb, Kantonsrat der Jungen Grünen und Mitglied der Kommission für Erziehung, Bildung und Kultur.
Durch den heutigen Standort der beiden Museen erlebt das Kleinstadt-Quartier ein wichtiges Belebungselement. Zieht nun das Kantonsgericht in die beiden Gebäude an der Pfistergasse ein, fällt dieses Element weg. Zudem setzen die augenfälligen Gebäude in Kombination mit den Museen als Inhalt einen wichtigen Akzent für den Aussenraum am Kasernenplatz respektive der Pfistergasse. Christian Hochstrasser, Fraktionschef der GRÜNEN/Jungen Grünen Fraktion im grossen Stadtrat meint dazu: «Wir sind absolut damit einverstanden, dass das Kantonsgericht einen zentralen Standort für seine Tätigkeit braucht. In erster Linie soll dabei aber die Funktion massgebend sein. Daher erachten wir das Unterbringen des Gerichts auch aus städteplanerischen Aspekten an dieser angesehenen Lage als nicht zielführend, wenn dafür die Museen weichen müssen».
Kein Sparen bei den Museen
Wie der Regierungsrat in seiner Medienmitteilung schreibt, ginge mit dem Umzug ins Zeughaus Musegg ein Drittel der heutigen Museumsfläche verloren. Aus Sicht der GRÜNEN und Jungen Grünen ist dieser Umstand keine wünschenswerte Bedingung für die Schaffung eines neuen, innovativen Museums. Mit beinahe 100’000 Besucher*innen jährlich sind das Natur- und Historische Museum hinter dem Verkehrshaus und dem Gletschergarten zusammengezählt auf Platz drei der meistbesuchten Museen in Luzern. Viele dieser Besuchenden sind junge Menschen und Kinder aus Schulklassen, womit den Museen nebst einer gesellschaftlichen auch eine pädagogische Bedeutung zukommt. Das neue Museum muss dieser Bedeutung Rechnung tragen können, weshalb bei der Konzeption kein Sparmotiv dahinterstehen darf. Davon muss sich der Kanton distanzieren, ansonsten droht eine attraktive und originelle Gestaltung zu scheitern.