Die GRÜNEN und Jungen Grünen äussern sich im Rahmen der Vernehmlassung des Kantons zum Zusammenschluss des Natur- und Historischen Museums zu einem Luzerner Museum ablehnend zu den Plänen des Regierungsrates. Dies sowohl aus museumsbetrieblichen Gründen, aber auch im Wissen der Pläne für die Standortrochade der beiden Museen/des Museums und den Luzerner Gerichten. Gleichzeitig reichen sie zwei Vorstösse ein, welche die Regierung auffordert gemeinsam mit dem Luzerner Stadtrat einen alternativen Standort für das Gericht zu suchen. Weiter werden Fragen zum Vorgehen und den Ansprüchen bezüglich Gerichtsstandort gestellt.
Nein zum Zusammenschluss
Grundsätzlich begrüssen die GRÜNEN/Jungen Grünen die Idee einer intensivierten Zusammenarbeit beider Museen. Dazu braucht es aber keine Fusion. Viel eher sollten die Konzepte beider Museen grundsätzlich überarbeitet und miteinander abgestimmt werden, als dass direkt den Weg eines Zusammenschlusses zu gehen. Die Idee des Zusammenschlusses stammt nach wie vor aus einer Sparmassnahme. Dieser Spargeist muss verschwinden, bevor an eine Fusion gedacht werden kann. Zudem ist erst ein grobes Konzept für das neue Luzerner Museum vorhanden, man weiss nicht was man mit dem neuen Luzerner Museum genau erhält. «Für uns steht jetzt im Zentrum, dass der Kanton Luzern ein attraktives, innovatives Konzept für die beiden Museen entwickelt. Dafür braucht es Investitionen, aber nicht einen Umzug weg vom Kasernenplatz», sagt Jonas Heeb, Kantonsrat Junge Grüne und Mitglied der Kommission für Erziehung, Bildung und Kultur (EBKK).
Obwohl die Standortfrage nicht Gegenstand der Vernehmlassung ist, kann die Diskussion um die Zusammenlegung nicht davon isoliert geführt werden. Neben der schlechten Erreichbarkeit des Zeughauses, würde die aktuell verfügbare Museumsfläche massiv reduziert werden. Doch auch das Vorgehen des Regierungsrates regt zur Kritik an. Die Stadt Luzern als Standortträgerin beider Institutionen (Museum und Gerichte) wurde kaum in den Prozess miteinbezogen. Zudem ist der Einzug der Gerichte in den Museumsgebäuden unrealistisch: «Um die Gerichte am Kasernenplatz/an der Pfistergasse unterzubringen, wäre eine Änderung der Bau- und Zonenordnung der Stadt Luzern notwendig. Der Grosse Stadtrat hat sich jedoch in einer Diskussion zu einer Interpellation bereits äusserst kritisch zu dieser Standortrochade geäussert», meint Christian Hochstrasser, Fraktionschef der GRÜNEN/Jungen Grünen Fraktion im Grossen Stadtrat.
Was nun mit den Gerichten?
Stossend ist, dass der Regierungsrat offensichtlich keinen Plan B hat. Deshalb fordert ihn Kantonsratsfraktion der GRÜNEN und Jungen Grünen in einem Postulat auf, gemeinsam mit dem Luzerner Stadtrat einen alternativen Standort für die Gerichte zu suchen. Weiter werden in einer Anfrage Fragen bezüglich des aktuellen Vorgehens, dem Einbezug der Stadt Luzern und den Ansprüchen des Regierungsrates an das Gerichtsgebäude gestellt. «Ein gemeinsamer und gut erreichbarer Standort des Gerichts ist unumstritten. Es kann aber nicht sein, dass der Regierungsrat bei einer absehbaren Unmöglichkeit seiner Pläne nicht handelt. Die Stadt Luzern hätte viel früher involviert werden müssen», so Jonas Heeb. Die GRÜNEN/Jungen Grünen plädieren – ob mit oder ohne Zusammenschluss – für den Beibehalt des aktuellen Museumsstandortes.