Etliche Geschäfte in der Stadt Luzern haben auch im Winter die Ladentüren permanent offen und heizen so nach draussen. Diese dauerhaft offenstehenden Ladeneingänge sind ein Ärgernis auf dem Weg zur Erreichung von Netto Null CO2-Emmissionen. Mittels offenem Brief haben wir heute Morgen die City Vereinigung zum Handeln aufgefordert.
Geschätzter Herr Williner [praesident@city-luzern.ch]
Klimaerwärmung und Energiesparen sind derzeit in aller Munde. Etliche Geschäfte in der Stadt Luzern halten jedoch nicht einmal die naheliegendste Massnahme ein: bei kaltem Wetter die Türe zu schliessen. Die dauerhaft offenstehenden Ladeneingänge stossen auf Unverständnis. Nicht nur in unserer Fraktion des Grossstadtrates, die Grüne Partei hat schon Rückmeldung dazu aus der Bevölkerung bekommen.
Ein dauerhaft offenstehender Zugang führt aber nicht nur zu ungehindertem Eintreten der Kundschaft, sondern auch der Aussenluft. Diese Lösung ist vielleicht aus verkaufspsychologischer Sicht sinnvoll, aber in energetischer Hinsicht hoch problematisch. Die Verkaufsräume werden im Winter beheizt und ein Grossteil von ihnen im Sommer gekühlt – für die Beheizung oder Klimatisierung der Räume wird kostbare Energie aufgewendet. Jede Türöffnung hat einen Wärme- resp. Kälteverlust des Innenraums zur Folge und damit auch einen Energieverlust. Um diesen Verlust so gering wie möglich zu halten, sollten die Türen nur so lange wie notwendig offenstehen. Darauf verweist auch das Merkblatt «Gebäudeeingänge mit grossem Publikumsverkehr» des Bundesamts für Energie.
Der Grosse Stadtrat Luzern hat in seiner Sitzung vom 6. Juni 2019 den Stadtrat damit beauftragt, in einem Planungsbericht aufzuzeigen, mit welchen Massnahmen das Ziel von Netto Null CO2-Emissionen bis ins Jahr 2030 erreicht werden kann. Am 24. Oktober 2019 hat der Grosse Stadtrat von Luzern, angeregt durch den Bevölkerungsantrag 288, symbolisch den Klimanotstand ausgerufen.
Um das Ziel von Netto Null CO2 zu erreichen braucht es auch initiativen ausserhalb der Politik. Es ist wünschenswert, dass jede/r Luzerner/in und auch alle Luzerner Gewerbetreibenden aus eigenem Antrieb einen Beitrag in diese Richtung leisten.
Wir bitten daher die Cityvereinigung, ihre Mitglieder hinsichtlich der Reduktion ihres Energieverbrauches zu sensibilisieren und insbesondere auf den erheblichen Einfluss hinweisen, den die dauerhaft offenstehenden Türen auf den Heiz- und Kühlenergieverbrauch haben.
Vielen Dank für Ihre Bemühungen und das Engagement, zu Gunsten der Umwelt und der Stadt Luzern.
Freundliche Grüsse
Marco Müller, Grossstadtrat Grüne Luzern
Mirjam Landwehr, Grossstadträtin Grüne Luzern
PS: Auch die nächtlichen Ladenbeleuchtungen benötigen Strom in einem Zeitraum ohne wirtschaftliche Bedeutung. Bemühungen gegen diesen unnötigen Energieverbrauch fördern ein positives Image.