Gemäss Berechnungen der Stadtverwaltung fehlen um den Bahnhof mittelfristig rund 7000 Velo-Parkplätze. Es besteht also ein klarer Bedarf an zusätzlichen Parkier-Angeboten für Velos, und dieser wird sich noch dramatisch akzentuieren, wenn beim Bau des Durchgangsbahnhofs Hunderte Abstellplätze rund um den Bahnhof wegfallen. Das Projekt für die Velostation an der Reuss, das nach einer detaillierten Standort-Evaluation und einer Machbarkeitsstudie ausgearbeitet worden ist, hätte eine reale Lösung für die bestehenden Platzprobleme geschaffen. Die zeitgleiche Verknüpfung mit der Realisierung der neuen Bahnhofstrasse war klug durchdacht und hätte eine eigentliche Win-Win-Situation geschaffen.

Das Nein der Luzerner Stimmberechtigten zum vorliegenden Projekt der Velostation bringt kurzfristig zwar eine Kostenersparnis, es hinterlässt aber einen Scherbenhaufen für die real existierenden Probleme im Raum rund um den Bahnhof. Der Bau der Velostation an der Reuss wurde blockiert, die Velos sind damit aber nicht verschwunden. Somit werden diese weiterhin auf der Bahnhofstrasse parkiert werden, die aufgewertet und zu einer eigentlichen Flaniermeile umgestaltet werden sollte. Ob im Rahmen der Bauarbeiten für den Durchgangsbahnhof eine bessere und billigere Lösung gefunden werden kann (wie es die Gegnerschaft proklamiert hat), ist ungewiss.

Vor allem ist dieses Nein ein empfindlicher Rückschritt für die Veloförderung in der Stadt Luzern. Die Velostation mit direktem Zugang zum Bahnhof hätte die Attraktivität der Kombination von ÖV und Velo klar gesteigert und so dem Velo den dringend nötigen Schub verliehen. Die GRÜNEN fordern seit langem eine Neuausrichtung der Mobilitätspolitik mit einer Verlagerung hin zu mehr ökologischen und flächeneffizienten Verkehrsmitteln. Trotz dem Nein zur Velostation gehört dem Velo als effizientem Stadtverkehrsmittel die Zukunft: « Die Klimakrise verlangt nach einer Umlagerung beim Verkehr. Dazu braucht es kluge Lösungen für die speditive Kombination von Velo und ÖV », resümiert Co-Parteipräsidentin Christa Wenger. Die GRÜNEN werden die Gegner:innen beim Wort nehmen und die aktive Veloförderung einfordern.